Ich möchte Dir die Lippen lecken

Ich möchte Dir die Lippen lecken,
Bis du ein Rufezeichen bist,
Am Morgen mich in Dir verstecken,
Damit Du keinen Traum vermisst.

Du sollst mir meine Muskeln blasen,
Und meine Blutbahnen besingen –
Du, sei mir offen, wie die Vasen,
Lass meine Blütensäfte dringen.

Lass Deinen Atem an mir brechen,
Und rausche dringend an mir an,
Sei Regung und sei ein Versprechen,
Das viel mehr will, als dass es kann.

Ich werde Deine Zeichen morden,
Dich schmerzhaft säkularisieren,
Und bist du diesseitig geworden,
Dir Deine Farben rotblau schmieren.

Von allen Himmeln will ich fallen,
In Deinen Schächten schmerzvoll enden,
Will, wenn ich eintret, wiederhallen,
Von Deinen wiesenweichen Lenden.

Ich werd mein Schiff an Dir versenken,
Wenn Du wie eine Welle wiegst,
Werd mich in Deinem Meer ertränken,
Bis Du in Heiserkeit versiegst.